Ich höre sehr oft den Satz: „Bei Olivenöl ist Bio doch nicht so wichtig.“ Dabei hat man wohl das Bild von einem griechischen Bauern vor Augen, der in seinem auf traditionelle Art bewirtschafteten Olivenhain sitzt. Aber auch bei den griechischen Bauern hat mittlerweile die Chemie Einzug gehalten und man verfährt nach dem Grundsatz „Viel hilft viel!“. Das gilt für den Dünger, aber noch mehr bei den Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden. Diese Substanzen werden vielfach prophylaktisch ausgebracht und bei einem tatsächlichen Befall wird die große chemische Keule herausgeholt.
Eine besondere Unart ist es, glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel in großen Mengen auszubringen, um sich die jährliche Mahd zu ersparen. Glyphosat ist einfach billiger und schnell auf dem Olivenhain ausgebracht.
Der „Erfolg“ sieht man auf nebenstehendem Bild. In dem abgebildeten Olivenhain kreucht nichts mehr: Keine Raupe, kein Schmetterling und auch kein Vogel.
Dieses Öl von solchen Grundstücken verkaufen die griechischen Bauern an italienische Aufkäufer. Die zahlen einen Literpreis und Rückstände im Öl finden keinerlei Beachtung.
Jetzt wird man sich die die Frage stellen, ob den griechischen Bauern die Qualität ihres Öls egal ist. Keineswegs, denn für den Eigenverbrauch haben die Bauern noch ein paar private Bäume, die sie nicht mit Pflanzenschutzmittel behandeln.
Das nachfolgende Bild von unserem Grundstück gibt einen Eindruck davon, welche Vielfalt und Blütenpracht möglich ist, wenn man der Natur Raum gibt: